Special Post - Mongolische Bürokratie

Meine erste Mission hieß Visum verlängern. Bei meiner Berechnung der Aufenthaltsdauer hatte ich leider nicht berücksichtigt, dass der Zug nach Peking nur zweimal die Woche fährt, Mittwoch und Samstag. (Ups!) Die Folge entweder würde ich in der Mongolei zwei Tage überziehen oder in China. Also ließ ich mich auf den Kampf mit der mongolischen Bürokratie ein. Wenn ihr dachtet Deutschland sei schlimm, ich kann hiermit bestätigen es geht noch schlimmer...

Klare Anweisungen
Klare Anweisungen

Das Haus, das Verrückte macht!

Es gab einen schönen Zettel auf dem stand, welche Dokumente ich benötigte, aber nicht wo ich sie bekam. Natürlich waren alle Schalter in Mongolisch beschriftet, wie hätte es auch anders sein können. Ich stand etwas verloren da, bis ich mich an einen Schalter wagte. Der erste Versuch konnte nicht richtig sein, ich wurde weiter geschickt. Am nächsten Fenster konnte ich, nachdem ich anstehen musste, mein Registrierungsformular kaufen. Der Beamte erklärte mir auch freundlich, wie ich weiter zu verfahren hatte. Erstens anstellen, um eine Kopie von meinem Pass zu machen. Alles ausfüllen und ein offizielles Gesuch, in dem ich den Grund für meinen längeren Aufenthalt erörtere, schreiben. Dann auf der andere Seite des Gebäudes zur Kasse gehen, anstehen und bezahlen. Als letzten Schritt eine Nummer ziehen und warten bis man aufgerufen wird. Ich kam mir ein bisschen vor wie bei Asterix und Obelix, in dem Haus, das Verrückte macht. (Wer nicht weiß wovon ich spreche, klickt hier!) Endlich stand ich vor einem Beamten, der die Verlängerung genehmigen konnte. Er las mit Stirnrunzeln meine lieblos geschriebene Erklärung und beschloss, ich solle es ihm lieber so erklären. Ich hatte nicht das Gefühl, dass in das mehr überzeugte.  Mein Pass wurde an den nächsten Beamten weiter gereicht, der mit ihm verschwand. Mich überkam eine leichte Panik, denn ich war mir nicht sicher, ob ich die Genehmigung bekommen sollte oder gleich des Landes verwiesen würde. Die Mine des Beamten deutete eher letzteres an. Außerdem ist, seit ich reise, mein Reisepass das Allerheiligste und ich lasse ihn ehre ungern aus den Augen. Nach insgesamt einer Stunde hatte ich dann doch den Stempel mit einer siebentägigen Verlängerung in meinem Pass!

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Kommentare: 1
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    Sabine (Sonntag, 22 November 2015 10:05)